Ungeimpfte gefährden geimpfte
Wie viele Geimpfte sich tatsächlich unerkannt infizieren, ist schwer zu erheben. Daher kursieren unterschiedliche Zahlen. Was man weiß: Auch Geimpfte können sich .Neue Corona-Studien zeigen: Ungeimpfte mehr als doppelt so lange ansteckend wie vollständig Geimpfte
Stand:
Von: Juliane Gutmann
Kommentare
Immer wieder kommt die Frage auf, wie es um die Ansteckungsgefahr durch Geimpfte bestellt ist. Neue Veröffentlichungen kommen zu eindeutigem Ergebnis.
Wer gegen Corona gevacciniert ist, kann nicht schwer an Corona erkranken? So einfach ist es leider nicht. Eine Impfung anbietet zwar Schutz gegen schwere Krankheitsverläufe, aber Impfdurchbrüche sind möglich. Besonders gefährdet sind Menschen, deren Immunsystem aufgrund ihres Alters und/oder einer Immunschwäche nicht die erwünschte Anzahl Antikörper nach der Impfung produziert. Entsprechend fällt bei diesen Personengruppen der Schutz durch eine Corona-Impfung. Ob ein Antikörpertest vor einer Booster-Impfung Sinn ergibt, erfahren Sie hier*.
Allerdings sind Impfdurchbrüche, also das Erkranken trotz Impfung, nicht die Regel. Wie der WDR das Robert Koch-Institut als biomedizinische Leitforschungseinrichtung der deutsch Bundesregierung zitiert, sind bei 0,31 Prozent der rund 56 Millionen vollständig Geimpften Impfdurchbrüche registriert worden (Stand 17.11.21).
Aktuelle Zahlen zeigen auch, dass die Corona-Impfung vor schweren Krankheitsverläufen schützt. So ergab eine Umfrage im Rahmen des MDR-Gesundheitsmagazins „Hauptsache Gesund“: Zwei Drittel der in Mitteldeutschland stationär behandelten Covid-Patienten sind ungeimpft.Befragt wurden dem MDR zufolge die zehn bettenreichsten Kliniken in Mitteldeutschland, darunter das Universitätsklinikum Halle, die Uniklinik Carl Gustav Carus in Dresden und das Klinikum Chemnitz. 297 Patienten wurden am 4. November aufgrund einer Corona-Infektion in den Kliniken behandelt – davon waren 209 ungeimpft und 88 geimpft. Lothar Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts fasst dem Portal ZDFheute gemäß zusammen: „Geimpfte erkranken deutlich seltener symptomatisch an Covid-19 und siehe müssen auch deutlich seltener ins Krankenhaus“. Ein Doktor im Oberallgäu hat in seiner Praxis die 2G-Regel eingeführt*, wie 24vita.de berichtet.
Mehr zum Thema: Grippe gefährlicher als Corona? 7-Tage-Inzidenzen und Todesfälle im Vergleich*
Ungeimpfte übertragen Coronaviren länger als Geimpfte
Doch sind Geimpfte auch geringer ansteckend als Ungeimpfte? Dieser Frage gehen aktuell Forschergruppen weltweit nach. Verschiedene Studien bescheinigen Geimpften eine gering Ansteckungsquote als Ungeimpften. So kamen niederländische Forscher an dem Ergebnis, dass vollständig Geimpfte rund drei Tage lang eine hohe Viruslast aufweisen. Diese gehe mittels einem erhöhten Ansteckungsrisiko für Mitmenschen einher, so das Forschenden. Bei Ungeimpften betrage diese Zeitspanne sogar bis zu sieben Tage heißt es weiter.
Wie auch Geo.de berichtete, sammelten die Wissenschaftler im Rahmen ihrer Studie positive PCR-Abstriche von geimpften und ungeimpften Mitarbeitern im Gesundheitswesen. In der Auswertung zeigte sich, dass das Viruspartikel von Geimpften weniger oft infektiös waren als bei Ungeimpften. Wie das Wissensportal weiter informiert, kommt eine Studie aus Singapur außerdem zu dem Ergebnis, dass die Viruslast bei Geimpften schneller sinkt als bei Ungeimpften, weil ihre körpereigene Abwehr die Viren durch die Impfung schneller deaktivieren kann. (jg) *Merkur.de und 24vita.de sind ein Angebot von IPPEN.MEDIA.