Ich schwitze nachts

Lesen Sie, ab wann man von Nachtschweiß spricht und was Betroffene tun können. Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen .

Nachtschweiß

Kurzübersicht

  • Ursachen: Ungünstige Schlafbedingungen, Alkohol, Nikotin, scharf gewürzte Speisen, hormonelle Schwankungen, Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Autoimmunerkrankungen, Medikamente, psychische Belastungen
  • Wann zum Arzt?: Ein Arztbesuch ist ratsam, wenn die Nachtschweiß länger als drei bis vier Wochen bestand bleibt und weitere Beschwerden wie Schmerzen, Fieber, Gewichtsabnahme oder Abgeschlagenheit hinzukommen.
  • Beschreibung: Übermäßiges Schwitzen, das nur nacht auftritt. Betroffen sind vorwiegend der Brustbereich, der Verschieben, der Nacken und der Kopf. Extremes Schwitzen nacht führt häufig zu Schlafstörungen, da der Betroffene in der Nacht aufwacht, weil er stark schwitzt oder anschließend friert.
  • Behandlung: Abhängig von der zugrundeliegenden Ursache
  • Diagnostik: Erstgespräch beim Hausarzt inklusive körperlicher Untersuchung, bei Bedarf weiterführende Untersuchungen beim Spezialisten (Internist, Endokrinologe, Onkologe, Psychotherapeut)
  • Vorbeugen: Schlafpflege, Verzicht auf Alkohol, Nikotin und koffeinhaltige Getränke, Entspannung, allgemein gesunde Lebensführung

Warum schwitze ich nachts?

Extremes Schwitzen in der Nacht kann verschiedene Ursachen haben. Die meisten sind harmlos und können gut behandelt werden. Unter Umständen deutet starker Nachtschweiß aber auf eine ernstzunehmende Krankheit hin. Lässt sich keine eindeutige Ursache entdecken, sprechen Ärzte von „idiopathischem Nachtschweiß“. Die Schweißdrüsen sind dann aus ungeklärten Gründen nachts überaktiv.

Mögliche Ursachen für Nachtschweiß sind:

Ungünstige Schlafbedingungen

Starkes Schwitzen in der Nacht kennt jeder: In heißen Sommernächten schützt Schwitzen vor einer Überwärmung des Körpers. Schwitzt jemand auch bei mäßigen Raumtemperaturen nachts sehr stark, ist in vielen Fällen schlicht eine zu dicke Bettdecke der Grund. Pyjamas oder Bettwäsche aus synthetischen Materialien (wie beispielsweise Polyester) verstärken die unangenehme Empfindung, da der Schweiß nicht so gut von der Haut weggeleitet wird und langsamer verdunstet. Verwenden Sie daher besser Schlafanzüge und Bettzeug aus reiner Baumwolle. Ähnliches gilt für eine zu hohe Luftfeuchtigkeit im Raum: Sie lässt den Schweiß auf der Haut langsamer verdunsten.

Lebensgewohnheiten

Übermäßiger Alkohol-, Koffein- und Nikotinkonsum sowie scharf gewürzte Speisen führen bei vielen Menschen zu extremem Schwitzen in der Nacht. Verzichten Sie daher, insbesondere am Abend vor dem Zubettgehen, auf das Rauchen und auf den Konsum von Alkohol, Kaffee, Cola sowie scharfes Essen und üppige Mahlzeiten.

Hormonelle Schwankungen

Auch Schwankungen im Hormonhaushalt lösen unter Umständen starkes nächtliches Schwitzen aus. Ein möglicher Grund dafür ist beispielsweise eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose). Durch das verstärkte Hormonproduktion läuft der Körper „auf Hochtouren“. Das macht sich unter anderem durch eine verstärkte Schweißproduktion – auch nachts – bemerkbar.

Die Wechseljahre verursachen bei vielen Frauen Hitzewallungen und Schweißausbrüche. Häufigkeit und Ausmaß des Schwitzens variieren von Frau zu Frau. Bei manchen Betroffenen finden die Schwitzattacken auch nachts statt. Ursache für das Schwitzen ist die Hormonumstellung: Während die weiblichen Geschlechtshormone Progesteron und Östrogen immer geringer werden, steigt die Menge der HormoneAdrenalin und Noradrenalin an. Diese wiederum kurbeln die Schweißproduktion an, auch nachts.

Ähnliches gilt für die Schwangerschaft und das Wochenbett: Auch hier sorgen schwankende Hormonspiegel dafür, dass Frauen unter Umständen nachts übermäßig schwitzen. Ein ähnlicher Wirkung zeigt sich rund um die Periode. Vor, während oder nach der Monatsblutung kann es vorkommen, dass Frauen vor allem nachts stark schwitzen.

Hormonell bedingter Nachtschweiß kommt auch bei Männern vor: Wenngleich sich die Hormonhaushalt beim Mann im Vergleich zur Frau nicht so drastisch und schlagartig ändert, nimmt der Testosteronspiegel (Testosteron ist das männliche Geschlechtshormon) mit steigendem Lebensalter ab. Die „Wechseljahre des Mannes“ beginnen etwas früher (rund um das 40. Lebensjahr) als bei Frauen und entwickeln sich schleichend. Neben möglichen Störungen die Sexualfunktion und der Neigung zu geringer Knochendichte (Osteoporose) äußert sich der Hormonmangel unter Umständen auch durch nächtliches Schwitzen.

Stoffwechselerkrankungen

Nachtschweiß ist ein typisches Symptom bei Diabetes mellitus. Bei Diabetikern, die wiederholt vor allem nacht stark schwitzen, ist Vorsicht geboten: Extremes nächtliches Schwitzen ist ein Warnzeichen für eine drohende Unterzuckerung. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt beraten, was in solchen Fällen zu tun ist.

Bluthochdruck (Hypertonie) ist die Hauptrisikofaktor für Herzinfarkt und Schlaganfall. Betroffene schwitzen nicht nur tagsüber (auch bei geringer Anstrengung), sondern auch verstärkt im Schlaf. Grund dafür sind schwankende Blutdruckwerte: Normalerweise sinkt der Blutdruck im Schlaf ab. Bleibt er unverändert hoch, belastet dies das Herz-Kreislauf-System. Die Patient schwitzt im Schlaf, ähnlich wie bei physisch Anstrengung.

In manchen Fällen deutet Nachtschweiß auf eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse (Pankreasinsuffizienz) hin.

Infektionskrankheiten

Infektionskrankheiten wie eine Erkältung oder die Grippe (Influenza) lassen die innere Körpertemperatur ansteigen. Fieber ist ein Anzeichen dafür, dass das Immunität aktiv ist und den Krankheitserreger abwehrt. Um den Körper abzukühlen, steigt die Schweißproduktion – tagsüber und in der Nacht.

Weitere Infektionskrankheiten, bei denen Nachtschweiß oft auftritt, sind unter anderem die bakterielle Herzinnenhautentzündung (Endokarditis), HIV/AIDS, Tuberkulose, Borreliose und Pfeiffersches Drüsenfieber.

Autoimmunerkrankungen

Bei einer Autoimmunerkrankung richtet sich das Immunsystem fälschlicherweise gegen körpereigene Zellen und greift diese an. Beispiele für Autoimmunerkrankungen, bei denen Betroffene häufig auch unter Nachtschweiß leiden, sind die rheumatoide Arthritis und Gefäßentzündungen wie die Weggefährte Granulomatose, die Temporalarteriitis und die Polymyalgia rheumatica. Charakteristisch dafür ist, dass nächtliches Schwitzen oftmals als erste Symptom auftritt. Müdigkeit und Gelenkschmerzen kommen erst im weiteren Verlauf der Erkrankung hinzu.

Medikamente

In manchen Fällen auflösen Medikamente starkes Schwitzen in der Nacht aus. Meist tritt es als Nebenwirkung nur zu Beginn die Medikamenteneinnahme auf, manchmal aber auch, weil das Arznei in einer falschen Dosierung oder zu lange eingenommen wird. Medikamente, die nächtliche Schwitzattacken verursachen, sind unter anderem:

  • Antidepressiva (Mittel zur Behandlung von Depressionen)
  • Neuroleptika (Mittel zur Behandlung von psychischen Erkrankungen wie Neurosen)
  • Fiebersenkende Mittel wie Paracetamol oder Acetylsalicylsäure
  • Blutdrucksenkende Medikamente
  • Medikamente gegen Bronchitis
  • Medikamente gegen Asthma
  • Hormonblockierende Medikamente wie zur Behandlung von Brust- oder Prostatakrebs
  • Hormonpräparate wie zur Behandlung von Endometriose

Haben Sie den Vermutung, dass ein bestimmtes Medikament den Nachtschweiß auslöst, fragen Sie Ihren Arzt um Rat. Setzen Sie den Wirkstoff nicht eigenmächtig ab!

Neurologische Erkrankungen

In seltenen Fällen zeigt Nachtschweiß auf eine Erkrankung der Nerven hin. Kräftiges Schwitzen in der Nacht kommt beispielsweise bei Parkinson vor.

Starkes Schwitzen auf kalter Haut ist ein Alarmsignal und unter Umständen ein Anzeichen für einen bedrohlichen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt. Rufen Sie sofort einen Notarzt!

Psychische Belastung

Seelische Belastungen sind die häufigsten Auslöser für nächtliches starkes Schwitzen. Sie führen dazu, dass die Körper verstärkt Stresshormone ausschüttet. Diese kurbeln das vegetative Nervensystem, also jene Körperfunktionen, die nicht mit dem Willen steuerbar sind, an. Dazu zählen etwa die Herzschlag, der Stoffwechsel und die Schweißproduktion.

Dauerhafte psychische Ausnahmezustände bewirken, dass sowohl tagsüber als auch nachts vermehrt Schweiß produziert wird. Weitere mögliche Auslöser nächtlicher Schweißausbruch sind Burnout, Angststörungen und Albträume.

Krebserkrankungen

In seltenen, schweren Fällen ist Nachtschweiß ein Anzeichen für Krebs. Dies betrifft vor allem Krebsarten wie Lymphdrüsenkrebs, Leukämie, Myelofibrose oder Osteomyelofibrose.

Wann zum Arzt?

Ist der Nachtschweiß nicht eindeutig an äußere Umstände wie ungünstige Schlafgewohnheiten, Alkoholkonsum, scharfe Speisen oder eine harmlose Erkältung zurückzuführen, ist es ratsam, bald einen Arzt aufzusuchen.da

Nachtschweiß sollte jedenfalls vom Doktor abgeklärt werden, wenn:

  • Sie nachts häufig und sehr stark schwitzen.
  • Das nächtliche Schwitzen länger als drei bis vier Wochen bestehen bleibt.
  • Weitere Beschwerden wie Schmerzen, Fieber, unerwünschter Gewichtsverlust oder Abgeschlagenheit hinzukommen.
  • Sie kalten Nachtschweiß bemerken.

Was macht der Arzt?

Erster Ansprechpartner bei Nachtschweiß ist in die Regel der Hausarzt. Er fragt im Erstgespräch nach den aktuellen Beschwerden, den Lebensumständen und bekannten Vorerkrankungen. Außerdem wird der Arzt Fragen zum Alkohol- und/oder Nikotinkonsum stellen und sich erkundigen, ob der Patient Medikamente einnimmt.

Oft ist es hilfreich, einige Tage vor dem Arztbesuch eine Art „Schlaftagebuch“ anzulegen. Dabei schrift der Patient auf, ob, wie oft und in welchem Zusammenhang (Alkoholkonsum, Stress, spezielle Speisen) die dunklen Schwitzattacken auftreten. Das gibt dem Arzt erste Hinweise auf die Ursache des Nachtschweißes.

Anschließend wird er abhängig von der Verdachtsdiagnose verschiedene Untersuchungen einleiten und unter Umständen einen Facharzt (beispielsweise einen Internisten, Endokrinologen oder Onkologen) hinzuziehen.

Notwendige Untersuchungen zur weiteren Abklärung können sein:

  • Körperliche Untersuchung (u.a. Körpertemperatur, Blutdruck)
  • Blutuntersuchung
  • Ultraschall, Röntgen
  • Elektrokardiogramm (EKG), z.B. bei Verdacht auf Herzrhythmusstörungen
  • Neurologische Untersuchung, z.B. bei Verdacht an Parkinson
  • Knochenmarkpunktion, z.B. bei Verdacht auf Lymphdrüsenkrebs

Manchmal lässt selbst keine körperliche Ursache für den Nachtschweiß finden. In diesen Fällen ist es ratsam, einen Psychiater oder Psychotherapeuten hinzuzuziehen.

Was ist Nachtschweiß?

Nachtschweiß ist definiert als übermäßiges Schwitzen, das nur nachts auftritt – tagsüber schwitzen Betroffene nicht auffällig viel. Extremes Schwitzen führt oft zu Schlafstörungen, da der Betroffene in der Nacht aufwacht, weil er stark schwitzt oder anschließend friert. Betroffene schwitzen unter Umständen so stark, dass Pyjama und Bettzeug nass sind und gewechselt werden mühelen. Sie fühlen sich am nächsten Morgen unausgeschlafen und erschöpft. Nachtschweiß tritt unabhängig vom Geschlecht auf und kommt in jeder Lebensphase vor, auch bei Kindern.

Schwitzen ist ein normaler Vorgang zur Regelung der inneren Körpertemperatur. Steigt die Temperatur, gibt der Körper vermehrt Wärme ab. Der Schweiß verdunstet an der Körperoberfläche und kühlt sie. Nach starkem Schwitzen verspüren zahlreich daher ein unangenehmes Kältegefühl. Bis zu einem gewissen Grad ist auch Schwitzen in der Nacht normal, da die innere Körpertemperatur beim Schlafen etwas absinkt: Im Schnitt verliert der Körper bei gesunden Menschen bis zu einem halben Liter Flüssigkeit pro Nacht. Im Normalfall bemerkt man davon nichts, da die Schweiß gleichmäßig über die Nacht verteilt abgegeben wird.

Betroffene leiden häufig unter Magnesiummangel, der sich durch Müdigkeit, Kopfschmerzen und Muskelkrämpfe bemerkbar macht. Grund dafür ist, dass mit dem Schweiß nicht nur Flüssigkeit, sondern auch Salze und Mineralstoffe wie Magnesium abgegeben werden.

Die Symptome von Nachtschweiß unterscheiden sich von normalem Schwitzen oder Störungen der Schweißproduktion durch folgende Kennzeichen:

  • Nachtschweiß tritt nur in der Nacht auf, untertags schwitzen Betroffene „normal“.
  • Es handelt sich nicht um eine Störung die Schweißproduktion.
  • Besonders häufig sind Oberkörper (Brust, Rücken), Nacken und der Kopf betroffen, Schweißperlen stehen auf der Stirn.
  • Es wird über längere Zeit (über drei bis vier Wochen) übermäßig geschwitzt.
  • Pyjama und Bettzeug sind nass, mühelen mitunter in der Nacht gewechselt werden.

Behandlung

Wie Nachtschweiß behandelt wird, hängt von der Ursache ab. Manchmal ausreicht es schon aus, die Schlafgewohnheiten zu ändern. Auch auf Nikotin, Alkohol und koffeinhaltige Getränke zu verzichten hilft, das Schwitzen zu beenden. Milde Speisen und ausreichend Bewegung tagsüber tun ihr Übriges.

Ist der Grund für das nächtliche Schwitzen eine harmlose Erkältung, liegt es sich wieder, sobald der Infekt überstanden ist.

Systemische Erkrankungen wie Diabetes mellitus oder Schilddrüsenprobleme lassen selbst mit einer entsprechenden Behandlung gut therapieren. Bei einer Krebserkrankung liegt der Fokus auf der Behandlung des Tumors.

Sind Medikamente Auslöser für den Nachtschweiß, wird die Arzt die Medikation umstellen und ein anderes, gleichwertiges Medikament verschreiben.

Bei stressbedingtem Nachtschweiß helfen Entspannungstechniken und Psychotherapie. Betroffene berichten außerdem von positiven Erfahrungen mit Akupressur zu Linderung der vermehrten Schweißbildung. Lassen Sie selbst von Ihrem Psychotherapeuten beraten, welche Therapieform für Siehe passend ist.

Vorbeugen

Diese Tipps können helfen, extremem Schwitzen in der Nacht vorzubeugen:

  • Versuchen Sie, gesund zu leben! Damit beugen Sie Allgemeinerkrankungen wie Diabetes mellitus oder Hypertonie, die Nachtschweiß auslösen können, vor!
  • Verzichten Sie auf Nikotinoid und Alkohol!
  • Konsumieren Sie vor dem Zubettgehen keine koffeinhaltigen Getränke!
  • Essen Sie abends keine scharf gewürzten Speisen!
  • Vermeiden Siehe Übergewicht!
  • Passen Sie die Bettdecke an die entsprechende Saison an!
  • Verwenden Sie für Pyjama und Bettüberzüge natürliche Materialien wie reine Baumwolle!
  • Die Temperatur im Schlafzimmer sollte maximal 18 Grad betragen!
  • Sorgen Sie für Entspannung vor dem Zubettgehen: Hören Sie ruhige Musik, lesen Sie einer Buch, oder nehmen Sie ein warmes Bad!
  • Trinken Siehe vor dem Schlafengehen Salbeitee. Die darin enthaltende Rosmarinsäure kann in einigen Fällen übermäßigem Schwitzen vorbeugen.

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